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RATGEBER

IT-Sicherheit verstehen und verbessern: ein Guide für Unternehmen

Die IT-Sicherheit hat eine zentrale Rolle in Unternehmen eingenommen. Denn die Zahl der Cyberattacken und damit der Bedarf an Sicherheitsmaßnahmen steigt kontinuierlich. Dieser Guide gibt einen Einblick in Schlüsselkonzepte der IT-Sicherheit, klärt über Bedrohungen auf und soll Unternehmen dabei helfen, IT-Sicherheit zu verstehen und eine Strategie zu erarbeiten, die zuverlässig gegen Cyberkriminalität schützt.

Porträt eines Computerhackers, der sich in einem Büro in einen Computer hackt
Dunkler Hoodie und Einzelgänger: so werden Hacker / Cyberkriminelle meist visualisiert. Laut bitkom Report 2022 sieht die Realität jedoch anders aus. Tatsächlich gehen die meisten kriminellen Handlungen auf professionelle und organisierte Banden zurück.

894 – so hoch lag die durchschnittliche Anzahl der wöchentlichen Cyberattacken auf deutsche Unternehmen im ersten Quartal 2023. Die wenigsten dieser Attacken sind erfolgreich. Können sie jedoch Erfolge verzeichnen, geht das für betroffene Unternehmen meist mit Datenverlusten, hohen Kosten, Einschränkungen der Geschäftskontinuität und Imageschäden einher. Verhindert werden können diese Attacken selbst kaum – ihre Erfolgsquote kann durch gezielte Maßnahmen jedoch maßgeblich geschmälert werden. Deshalb hat die IT-Sicherheit in den letzten Jahren eine so zentrale Rolle in jedem Unternehmen eingenommen. Denn die Zahl der Cyberattacken steigt kontinuierlich, ebenso wie der technologische Fortschritt dieser Bedrohungen und die potenziellen Schäden für Unternehmen. Da immer mehr Daten digital gespeichert und verarbeitet werden, vergrößert sich damit auch die mögliche Angriffsfläche. Aufgabe von Unternehmen ist es, sich durch Sicherheitsmaßnahmen zu schützen.

Dieser Guide gibt einen Einblick in die Hintergründe und Schlüsselkonzepte der IT-Sicherheit, klärt über Risiken sowie gängige Bedrohungen auf und soll Unternehmen dabei helfen, IT-Sicherheit zu verstehen und eine Strategie zu erarbeiten, die zuverlässig gegen Cyberkriminalität schützt.

Die Grundlagen von IT-Sicherheit und Cybersecurity

IT-Sicherheit oder Cybersecurity – zwei Begriffe, die die gleiche Bedeutung haben: IT-Systeme in Unternehmen vor Bedrohungen von außen und damit einhergehenden Schäden zu schützen. Das betrifft sowohl jede einzelne Datei, alle Endgeräte und Netzwerke, als auch Cloud-Dienste und ganze Rechenzentren. Ziel ist es, alle elektronisch gespeicherten Daten vor unbefugtem Zugriff durch Dritte zu schützen und so wirtschaftlichen Schaden sowie Imageverlust und strafrechtliche Konsequenzen durch Verletzung der DSGVO zu vermeiden.  

Das wichtigste Schlüsselkonzept in diesem Bereich: IT-Sicherheit muss ganzheitlich gedacht werden. Es ist nicht ausreichend, eine Schutzsoftware zu installieren oder eine Hardware-Firewall einzuführen, um für Sicherheit zu sorgen. Die beste Softwarelösung hilft niemandem, wenn Mitarbeiter nach wie vor ihre Passwörter an den Monitor kleben oder eine Phishing-Mail nicht erkennen und deshalb ihre Daten preisgeben. Erfolgreiche IT-Sicherheit erfordert ein durchdachtes Konzept, eine erprobte Strategie, eine Unternehmensführung, die Awareness schafft und Mitarbeiter, die an einem Strang ziehen. Denn nicht nur potenzielle Bedrohungen entwickeln sich immer weiter, sondern auch die Konzepte der Cybersicherheit. Bereits heute gibt es zahlreiche Angriffsformen und -vektoren.  

Die gängigsten Angriffsformen sind dabei unter anderem:  

  • Malware
  • Ransomware
  • Phishing
  • Mutwillige Sabotage
  • Skriptbasierte Angriffe
  • DDoS-Angriffe
  • Advanced Persistent Threats
Infografik mit Übersicht der häufigsten Cyber-Bedrohungen

Ähnlich umfangreich ist die Liste gängiger Angriffsvektoren. Hierbei handelt es sich um die Wege, über die Cyberkriminelle sich Zugang zu Systemen und Daten verschaffen:  

  • Installation von Malware über manipulierte Websites oder Mailanhänge
  • Unbefugte Verwendung von über Phishing beschafften Daten
  • Brute-Force-Angriffe: das massenhafte Ausprobieren von Benutzernamen und Passwörtern
  • Zugang über Schwachstellen in Netzwerk- oder Authentifizierungsprotokollen
  • Umleitung von Webbrowser-Verkehr
  • Kompromittierung von Update-Verfahren und Installation schädlicher Software über dieses Verfahren

Der beliebteste Weg in IT-Systeme erfolgt über die unbefugte Installation von Ransomware. Dabei handelt es sich um Malware, die Daten, Systeme oder Dateien verschlüsselt und mit Löschung, Zerstörung oder Veröffentlichung sensibler Daten droht, wenn kein Lösegeld gezahlt wird. Zugriff erhalten Cyberkriminelle meist über Anhänge in einer Phishing-Mail, schädliche Links oder manipulierte Websites. Die klassische E-Mail von Banken, die die Bestätigung der Zugangsdaten über einen integrierten Link erfordert, ist ein gängiges Beispiel für einen solchen Angriffsversuch.  

Die Beziehung zwischen Datenschutz und IT-Sicherheit

IT-Sicherheit hat zum Ziel, alle IT-Systeme und Daten in Unternehmen vor unbefugtem Zugriff Dritter zu schützen. Damit ist Cybersicherheit eines der zentralen Mittel, den Datenschutz im Unternehmen zu steigern. Ohne IT-Sicherheit können Unternehmen nicht datenschutzkonform agieren. Das zeigt sich etwa an den gemeinsamen Schutzzielen von IT-Sicherheit und Datenschutz:  

  • Vertraulichkeit: Übermittelte und gespeicherte Daten müssen geschützt werden, um ihre Vertraulichkeit zu gewährleisten. Das bedeutet, dass ausschließlich befugte Personen darauf Zugriff erhalten dürfen.  
  • Integrität: Daten sind nur dann verlässlich, wenn sie korrekt und unverändert gespeichert werden. Ziel ist es demnach, die Manipulation durch Dritte zu verhindern, beispielsweise durch Verschlüsselung.  
  • Authentizität: Die Echtheit, Vertrauenswürdigkeit und Überprüfbarkeit von Daten müssen gesichert sein. Nur dann kann die Authentizität von Nachrichten und IT-Systemen gewährleistet werden.
  • Verfügbarkeit: Einerseits müssen Daten geschützt, andererseits natürlich aber auch für die berechtigten Personen verfügbar sein. Auch deshalb gilt es, Systemausfälle zu verhindern.  

Während der Gegenstand beim Thema Datenschutz immer die personenbezogenen Daten sind, geht es bei IT-Sicherheit um Maßnahmen für die Sicherheit aller Daten und Informationen im Unternehmen.

Infografik mit gemeinsamen Schutzzielen von Datensicherheit & Datenschutz

Ist Datenschutz das gleiche wie Datensicherheit?

Datenschutz und Datensicherheit werden häufig synonym verwendet. Während es beim Datenschutz jedoch ausschließlich um personenbezogene Daten geht, ist das Ziel von Datensicherheit das gleiche wie das der IT-Sicherheit: Daten jeglicher Art sollen gegen Bedrohungen, Verlust und Manipulation geschützt werden. Datensicherheit ist demnach eine Voraussetzung für effektiven Datenschutz – genau wie Cybersicherheit.  

Cybersecurity stärken: IT-Sicherheitsstrategien für Unternehmen

Die zahlreichen Möglichkeiten, die Cyberkriminelle erarbeitet haben, um unbefugt in Systeme einzudringen und Schäden für Unternehmen zu verursachen, zeigen schnell, wie wichtig zuverlässige IT-Sicherheit ist. IT-Sicherheit selbst ist jedoch kein Zustand – erst recht keiner, der einmalig erlangt wird und dann langfristig bleibt. Vielmehr ist Cybersecurity ein andauernder Prozess, der immer wieder optimiert und an neue Gegebenheiten angepasst werden muss. Dazu braucht es eine durchdachte IT-Sicherheitsstrategie, die Antworten und Handlungsschritte für mehrere Fragen aufweist:  

  • Wie können wir Cyberangriffe verhindern?
  • Was passiert, wenn es doch einen Cyberangriff gibt?
  • Wer ist in welchen Bereichen verantwortlich?
  • Was kann jeder einzelne Mitarbeiter tun?

Aber wie kann diese Strategie konkret aussehen?  

Die Schlüsselkomponenten einer erfolgreichen IT-Sicherheitsstrategie

Der Erfolg eines IT-Sicherheitskonzepts hängt von mehreren Faktoren ab. Die Grundlagen sind dabei für jedes Unternehmen gleich. Weiter gilt es jedoch, das Sicherheitskonzept an Branche und Unternehmensgröße anzupassen. Beispielsweise sind im Bankwesen die Sicherheitsanforderungen besonders hoch, sodass Unternehmen zusätzlich gesetzliche Vorgaben einhalten müssen. Zudem empfiehlt sich in großen Organisationen die Einteilung von Daten und Strukturen in geschäftskritisch und weniger kritisch, sodass im Zweifel eine priorisierte Wiederherstellung erfolgen kann. Diese Bereiche sollten Bestandteil jeder IT-Sicherheitsstrategie sein:  

Infografik zeigt Übersicht der Erfolgsfaktoren für IT Sicherheit

 

Aufklärung & Awareness

Die tatsächliche Sicherheitsstrategie in einem Unternehmen kann ausgezeichnet sein – ziehen Mitarbeiter nicht mit und haben kein Bewusstsein für die Wichtigkeit von IT-Sicherheit, ist die Strategie zum Scheitern verurteilt. Fehlt das Verständnis, landen Passwörter in ungesicherten Word-Dokumenten, am Monitor oder Anhänge in Mails werden ohne kritisches Denken geöffnet, was wiederum die Türen für Cyberangriffe öffnet. Mitarbeiter müssen also nachhaltig für Cybersicherheit sensibilisiert werden. Sie müssen die Konsequenzen von Cyberangriffen kennen – sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld – und in diesem Kontext ein Verständnis dafür entwickeln, warum beispielsweise wechselnde Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung notwendig sind. Auch Awareness-Kampagnen für Phishing-Mails helfen dabei, die Weitergabe sensibler Daten zu verhindern.  

Verantwortung der Unternehmensführung

Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzende und Firmeninhaber haben eine besondere Verantwortung im Zuge der Datensicherheit und des Datenschutzes. Anders als Mitarbeiter haften diese Personen laut einem Urteil vom OLG Dresden aus dem November 2021 bei datenschutzrechtlichem Verstoß mit ihrem Privatvermögen. Bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit sind sogar strafrechtliche Folgen möglich. Umso wichtiger ist ein Verständnis für die IT-Sicherheit und Kenntnisse zum aktuellen Stand der Cybersicherheit im Unternehmen für die Unternehmensführung. Hier gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.  

Präventive Maßnahmen

Neben Verantwortlichkeiten und Bewusstsein bilden weiter konkrete technische Maßnahmen das Fundament einer erfolgreichen IT-Sicherheitsstrategie. Es gilt, präventive Maßnahmen zu definieren, die die Cybersicherheit erhöhen und effektiv Cyberangriffe verhindern. Neben der Schaffung eines Bewusstseins bei Mitarbeitern, damit sie nicht aktiv sensible Daten herausgeben oder die Türen für die Installation von Malware öffnen, geht es dabei um technische Schutzmaßnahmen. Darunter fallen beispielsweise die Einrichtung einer Firewall, von Virenschutz und Cyber Protection, Mehr-Faktor-Authentifizierung sowie die Festlegung von IT-Sicherheitsprozessen, etwa für die Identitätskontrolle oder Zugangsberechtigungen.  

Zentraler und wahrscheinlich wichtigster Faktor ist hier jedoch die Einrichtung regelmäßiger Backups. Noch immer führen zu wenige Unternehmen regelmäßige Backups durch, die zuverlässig Off-Site und außerhalb des Firmennetzwerks gesichert werden. Doch mit der Sicherung allein ist die Aufgabe nicht erfüllt, weder technisch noch im Sinne der DSGVO. Auch die Überprüfung der Startfähigkeit des Backups fällt in diesen Bereich: Einerseits können bereits Backups von Ransomware befallen sein, die erst nach Wochen bis Monaten aktiv wird, andererseits kann es sich auch schlicht um technische Probleme mit der Startfähigkeit handeln. Validierung und Erprobung des Ernstfalls sind hier essenziell.  

Notfallmanagement

Ergänzend zur Validierung und Erprobung der Wiederherstellungsfähigkeit des Backups benötigen Unternehmen ein Notfallmanagement. Dabei handelt es sich um einen Guide für den Ernstfall. Kam es trotz Schutzmaßnahmen zu einem Cyberangriff, ist die wichtigste Devise, nicht den Kopf zu verlieren. Stattdessen sollten im Notfallplan die zentralen Fragen beantwortet werden:  

  • Wie sieht der Ablauf bei einem Angriff aus?
  • Wer ist für welche Bereiche verantwortlich?
  • Wie können Daten und Systeme wiederhergestellt werden?
  • Wie sieht die Response Time aus und wie kann die Ausfallzeit und damit die Unterbrechung der Geschäftskontinuität so gering wie möglich gehalten werden?

Ein solches Disaster Recovery ist nicht nur für den Fall eines Ausfalls durch Cyberattacken nötig: Ausfälle und Datenverluste können auch durch andere Ursachen ausgelöst werden, etwa Netzwerk- oder Stromausfälle, Elementarschäden, Bedienfehler, Vandalismus oder Personalausfall.  

Die Lage der IT-Sicherheit für KMU und die wirtschaftlichen Auswirkungen:
Warum kleine und mittlere Unternehmen besonders gefährdet sind

In Deutschland gibt es nach EU-Klassifikation etwa 2,5 Millionen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das sind mehr als 99 Prozent aller deutschen Unternehmen. Dass es sich bei ihnen um einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor handelt, ist selbstredend. Schließlich beschäftigen sie mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer und sind verantwortlich für 42 Prozent der Bruttowertschöpfung. Jedoch stehen die KMU in Bezug auf das Thema IT-Sicherheit vor besonderen Herausforderungen im Vergleich zu ihren großen Mitstreitern und den internationalen Konzernen. Das hat gleich mehrere Gründe:  

1. Keine eigene IT-Abteilung

Viele kleine und mittlere Unternehmen haben keine interne IT-Abteilung – häufig gibt es einen Mitarbeiter, der alle Themen rund um die IT betreuen muss. Dass die IT-Sicherheit im Alltagsgeschäft schnell vergessen wird, ist naheliegend, aber auch Grund zur Sorge. Unzureichende Sicherheitsmaßnahmen erhöhen das Risiko für Cyberangriffe und fehlende Aufklärung befeuert das Problem weiter. Es fehlt oft nicht nur an Zeit, sondern auch am Bewusstsein für das Thema.

 

2. Keine aktive Überwachung der IT-Systeme

Bei kleiner oder fehlender IT-Abteilung fehlt es in KMU vor allem an Zeit. Das sorgt dafür, dass bestehende IT-Systeme nach Aufsetzen kaum noch angerührt werden. Sicherheitsrelevante Updates werden nicht durchgeführt, sodass die Risiken für erfolgreiche Cyberangriffe steigen – ohne regelmäßige Updates sinkt das Sicherheitslevel immer weiter.  

3. Mangelnde Aufklärung

Ob Mitarbeiter, Geschäftsführung oder IT-Spezialist – in vielen KMU wird die Bedrohungslage durch Cyberkriminalität unterschätzt. Dass inzwischen jedes Unternehmen damit rechnen muss, angegriffen zu werden, ist noch längst nicht allen Firmen bewusst. Oft fehlt es hier jedoch auch an der nötigen Aufklärung: Denn viele Unternehmen arbeiten immer digitaler, ohne dabei die steigenden Sicherheitsrisiken zu berücksichtigen.

4. Keine Sicherheits- und Notfallkonzepte

Eine IT-Sicherheitsstrategie mit organisatorischen und technischen Maßnahmen sowie einem Disaster Recovery Plan ist essenzieller Bestandteil der Cybersicherheit. In vielen KMU fehlt es jedoch an diesen Konzepten, sodass es keine festen Sicherheitsmaßnahmen gibt und im Ernstfall keine Möglichkeit zur Wiederherstellung von Daten und Systemen besteht.  

5. Mangelnde technische Umsetzung

Die Technologie im Bereich Backup und Recovery hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Veraltete Denkweisen in KMU sorgen jedoch schnell dafür, dass weiterhin veraltete Technologie eingesetzt wird, die wiederum zu mangelhaften Backups führen, sofern sie überhaupt durchgeführt werden. Beispielsweise wird teilweise noch immer eine externe Festplatte für die Datensicherung verwendet, deren Bootfähigkeit für den Ernstfall jedoch nie geprüft wird, ebenso wenig wie die darauf gespeicherten Backups.

6. Organisches Wachstum

In erfolgreichen KMU wächst die Belegschaft über die Jahre kontinuierlich und organisch. Aus einem einst kleinen und vertrauten Team aus weniger als 10 Mitarbeitern wird mit der Zeit ein Unternehmen aus 70 Mitarbeitern, ohne dass jedoch das bestehende Sicherheitskonzept hinterfragt wird oder Policies für den Umgang mit sensiblen Unternehmensdaten etabliert werden. Jedoch gilt: Je mehr Mitarbeiter es gibt, desto höher ist die potenzielle Angriffsfläche für Cyberkriminelle.

Besonders in KMU ist es also eine zentrale Aufgabe, die IT-Sicherheit auf ein aktuelles Level anzuheben – entweder durch den Aufbau einer internen Abteilung oder die Wahl eines zuverlässigen IT-Partners, der die Beratung, aber auch die wichtige Umsetzung und das Monitoring der Maßnahmen übernimmt.  

Häufige Bedrohungsarten: ein Überblick

Cyberkriminelle haben über die Jahre zahlreiche Möglichkeiten entwickelt, unbefugt auf Systeme zuzugreifen, Daten abzugreifen oder anderweitig Schaden in Unternehmen anzurichten. Größtes Problem bei der Arbeit gegen sie ist die ständige Anpassung – ähnlich wie Software regelmäßig weiterentwickelt wird, geschieht das auch mit Cyberattacken. Ein Überblick über häufige Bedrohungsarten:

  • Malware: Bei Malware handelt es sich um Schadsoftware, beispielsweise Viren, Würmer, Spyware oder Trojaner. Diese Schadsoftware ermöglicht Kriminellen unbefugt Zugriff auf einen Computer, von dem aus sie sich dann wiederum auf ganze Systeme ausbreiten können, um Daten zu sperren, zu beschädigen oder zu löschen.  
  • Ransomware: Ransomware zählt ebenfalls zur Malware und ist heute die beliebteste Art, IT-Systeme von Unternehmen zu attackieren. Beispielsweise über einen geöffneten Mailanhang kann Ransomware Zugriff auf Endgeräte erhalten und Schaden anrichten. Das größte Problem dabei: Oft bleibt die Schadsoftware über Wochen oder Monate inaktiv und breitet sich langsam aus, sodass der Schaden am Ende größer ist. Die Malware kann Daten oder ganze Systeme verschlüsseln und mit Veröffentlichung oder Löschung drohen, sofern kein Lösegeld gezahlt wird. Besonders öffentliche Einrichtungen werden so unter Druck gesetzt, da Systeme gesperrt werden, die von Bürgern benötigt werden.
  • Phishing: Bei Phishing handelt es sich um eine Form des Social Engineering, wobei es um die Täuschung der Identität und die Absicht des Täters geht. Klassisches Beispiel hierfür sind Phishing-Mails, die vertrauliche Informationen anfordern, etwa über einen Link, der zum vermeintlichen Banklogin führen soll. Sie scheinen von seriösen Unternehmen zu stammen und wollen so Daten, Login-Informationen oder Kontodaten abgreifen.
  • Mutwillige Sabotage: Jede Person, die in der Vergangenheit Zugriff auf Systeme oder Netzwerke eines Unternehmens hatte, ist eine potenzielle Bedrohung, da sie ihre Zugangsberechtigungen missbrauchen kann. Das können beispielsweise verärgerte Mitarbeiter sein, aber auch ehemalige Geschäftspartner oder Auftragnehmer. Größtes Problem dieser Bedrohung ist, dass sie intern entsteht. Viele technische Sicherheitslösungen sind auf externe Bedrohungen fokussiert.  
  • Skriptbasierte Angriffe: Bei skriptbasierten Angriffen handelt es sich um manipulierte Dokumente, die automatisch Schadsoftware installieren, sobald sie geöffnet werden. Möglich ist das durch die Einbindung von ausführendem Code wie JavaScript, Makros oder Shellcode in Dokumenten wie beispielsweise Microsoft Office- oder PDF-Dateien. Diese Dokumente werden als Phishing-Mail versendet oder als Download in Websites integriert. Moderne Anti-Malware Protection wie Acronis Cyber Protect Cloud hilft mittels skriptbasierter Erkennung unterstützt durch Machine-Learning Technologien bei der Bekämpfung dieser Cyberangriffe.

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Konsequenzen durch Cyberangriffe für Unternehmen und deren Geschäftsführer

Digitales Dokumentenmanagement unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg zum papierlosen Büro und ermöglicht zeitgleich die Optimierung und Automatisierung von zeitfressenden Workflows. Welche Funktionen benötigt ein Dokumentenmanagementsystem jetzt aber konkret, um diese Ziele zu erreichen?

Liste der Konsequenzen eines Cyberangriffs als Infografik

Ob durch Phishing, Ransomware oder eine andere Form von Malware – eine Cyberattacke kann schwerwiegende Folgen für Unternehmen und haftende Personen haben.  

  • Keine Geschäftskontinuität: Im schlimmsten Fall kann ein Cyberangriff sämtliche Systeme und Daten im Unternehmen beschädigen. Einzelne Abteilungen oder das gesamte Unternehmen können dem Alltagsgeschäft somit nicht mehr nachgehen: Produktivität geht verloren, Bestellungen können nicht mehr bearbeitet, produziert und ausgeliefert werden und Kundenkommunikation ist nicht mehr möglich. Das sorgt neben zeitlichen und finanziellen Verlusten vor allem für Imageschäden.
  • Compliance Probleme: Bei Compliance handelt es sich um einen Sammelbegriff für alle nötigen Maßnahmen, die Unternehmen zur Einhaltung für sie geltender Richtlinien und Gesetze ergreifen müssen. Sobald beispielsweise sensible Kundendaten im Zuge eines Cyberangriffs gestohlen wurden, sorgt das entsprechend für rechtliche Probleme, da die Verluste bei Einhaltung der Compliance nicht hätten entstehen dürfen.
  • Geldstrafen & Bußgelder: Ob aufgrund sensibler Kundendaten, Fahrlässigkeit oder Nicht-Einhaltung der DSGVO – wer das Risiko von Cyberattacken auf die leichte Schulter nimmt, sieht sich unter Umständen vor Bußgeldern oder Geldstrafen. Wichtig dabei: Geschäftsführer, Vorstände und Firmeninhaber haften mit ihrem Privatvermögen.  
  • Unzufriedene Kunden: Können Leistungen nicht mehr erbracht werden oder sind von einem Cyberangriff auch Kundendaten betroffen, sorgt das für Unzufriedenheit. Imageverlust, abwandernde Kunden und Geschäftspartner sind keine Seltenheit nach einem Cyberangriff. Das kann die Geschäftsergebnisse nachhaltig beeinflussen.
  • Monetäre Schäden: Ein Cyberangriff verursacht hohe Kosten, die im Ernstfall die Liquidität des Unternehmens bedrohen können. Einerseits entscheiden sich einige Unternehmen dafür, das Lösegeld an die Erpresser zu zahlen, andererseits entstehen auch ohne diese Kosten hohe Summen: für den Arbeitsausfall, abwandernde Kunden, Wiederherstellung der Daten und möglicherweise Bußgelder.  

Beispiele von Cyberangriffen aus der Realität

Als Vorteile des digitalen Dokumentenmanagements werden unter anderem Zeitersparnis und optimierte sowie automatisierte Workflows angegeben. Aber wie kann das konkret im Unternehmen aussehen?

Täglich werden Unternehmen und Privatpersonen vor Gefahren gewarnt. Das sorgt dafür, dass sie Warnungen weniger ernst nehmen und die tatsächliche Gefahr zum Teil unterschätzen. Das Thema IT-Sicherheit ist ein gutes Beispiel dafür. Kennen Unternehmen keine direkten Fälle für Angriffe, fühlen sie sich oft auch mit unzureichenden Maßnahmen sicher. Erfolgreiche Cyberattacken gibt es jedoch häufiger als viele Firmen glauben.  

Angriffe auf kritische und öffentliche Infrastruktur

Cyberangriffe auf diese Bereiche sind besonders gefährlich. Sie können die öffentliche Sicherheit und vor allem lebensnotwendige und alltägliche Leistungen für Bürger beeinträchtigen. Werden beispielsweise Krankenhäuser angegriffen, ist an den Orten die Gesundheitsversorgung nicht mehr gewährleistet. Werden Behörden angegriffen, stehen wichtige Bürgerservices nicht mehr zur Verfügung. Zwei Beispiele aus der nahen Vergangenheit sind die Krankenkasse Big und der Telefonanbieter Vodafone.  

Cyberangriff auf die Krankenkasse Big

Ende März 2023 musste die Dortmunder Krankenkasse Big ihr System für mehrere Tage herunterfahren, um einen Cyberangriff abzuwehren. Dank frühzeitiger Erkennung eines unautorisierten Zugriffs konnten schnell entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Dennoch kam es laut Angaben der Krankenkasse zu einem Abfluss von Daten, die nun im Darknet zu finden sind. Die Kasse war zum Zeitpunkt des Vorfalls für mehrere Tage weder telefonisch noch online oder per Mail erreichbar.

 

Ausfall von Mobilfunk und Festnetz in Portugal: Vodafone

Bei diesem Vorfall handelt es sich zwar um keinen deutschen Fall – dennoch zeigt sich hier sehr deutlich, wie einschneidend die Auswirkungen eines Cyberangriffs auf die öffentliche Infrastruktur sein können. Anfang 2022 fiel durch eine gezielte Cyberattacke das Mobilfunk- und Festnetz für mehrere Tage aus – selbst der Notruf war zeitweise betroffen. Angriffe auf die Netzstruktur zählen zu den gefährlichsten Cyberangriffen, da sie sämtliche Kommunikationswege abschneiden können. Daten waren hier nicht betroffen – Ziel war die Unterbrechung des Netzes.

Video-Tipp: Auf der OMR 2023 berichtete Ulrich Irnich (CIO von Vodafone) aus erster Hand über den Cyberangriff auf Vodafone und gibt spannende Einblicke sowie wertvolle Tipps zur Stärkung der IT Sicherheit in Unternehmen. 👇

Privatwirtschaftliche Angriffe  

Weniger kritisch für die öffentliche Sicherheit, dafür aber umso ärgerlicher für Unternehmen und ihre Kunden sind Angriffe auf private Unternehmen. Zwar sind besonders KMU hier anfällig, aber auch große Unternehmen mit entsprechender Sicherheitsstruktur sind immer wieder betroffen. Beispielsweise gab es im Sommer 2021 einen eigentlich abgewehrt geglaubten Ransomware-Angriff der Hackergruppe Lockbit 3.0, der Anfang 2022 für ein großes Datenleck beim DAX-Konzern Continental sorgte. Mitarbeiter- und Kundendaten sowie Investitionspläne und vertrauliche Informationen der Vorstände wurden im Darknet veröffentlicht, nachdem das Unternehmen den Lösegeldforderungen nicht nachkam.  

Laut einer Umfrage von Bitkom waren allein im Jahr 2021 84 Prozent der befragten Unternehmen von einen Cyberangriff betroffen. Diese Zahl zeigt, dass jedes Unternehmen Ziel eines Angriffs werden kann.  

Statistik zeigt Täterkreise bei Cyberangriffen in Prozent
Quelle: bitkom "203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen"

Schlüsseltechnologien und Best Practices für den Schutz vor Cyberangriffen im Unternehmen

Eine durchdachte IT-Sicherheitsstrategie ist das A und O für die Absicherung von Unternehmen. Damit diese Strategie erfolgreich ist, benötigt sie jedoch auch eine entsprechend professionelle Umsetzung. Diese Schritte sind Teil der Umsetzung.

Bewertung der aktuellen IT-Sicherheitslandschaft

Im ersten Schritt gilt es, den Ist-Zustand der IT-Sicherheit zu ermitteln. Durch eine fachliche Analyse soll ein ganzheitliches Bild über die Sicherheit der bestehenden IT-Systeme entstehen, aber auch über kritische Geschäftsprozesse, die besonders gesichert werden müssen. Sowohl eine Schwachstellenanalyse als auch eine Risikobewertung werden durchgeführt: In welchen IT-Systemen gibt es technische Schwachstellen, wie kritisch sind diese zu bewerten und wie hoch ist das Risiko des Unternehmens, von Cyberangriffen betroffen zu sein? Grundsätzlich gilt: Je mehr sensible Daten in einem Unternehmen verarbeitet werden, desto höher ist das Risiko für Cyberangriffe.

Festlegung der IT-Sicherheitsrichtlinien und -prozesse

Um ein sicheres und einheitliches Vorgehen zu etablieren, werden IT-Sicherheitsrichtlinien und -prozesse definiert. Darunter fallen vor allem das Identitäts- und Zugriffsmanagement: Hier geht es darum, Rollen und Zugriffsprivilegien für jeden Nutzer zu definieren und festzulegen, unter welchen Bedingungen er seine Privilegien nutzen darf. Umgesetzt werden kann das über unterschiedliche Wege:  

  • Beim Single-Sign-On können Benutzer sich mit einem zentralen Login in unterschiedlichen Anwendungen anmelden. Ermöglicht beispielsweise der Login im Microsoft 365 Konto den Zugriff auf E-Mails, Cloudspeicher und Teams, vereinfacht das die Verwaltung der Zugriffe – sowohl für Endanwender als auch Administratoren.  

  • Die Multi-Faktor-Authentifizierung benötigt mehrere Anmeldedaten für eine Sitzung, etwa ein Passwort und einen zusätzlichen Authentifizierungscode, der in einer eigenständigen Anwendung oder einem Gerät konfiguriert wird und automatisch nach einigen Sekunden abläuft oder ausgetauscht wird.  

  • Mit dem Benutzer-Lebenszyklus-Management können Zugriffsrechte und Identität jedes Benutzers von erster bis letzter Registrierung verwaltet werden.  

Für die gesamte Cybersicherheit ist dabei das Zero-Trust-Modell eine Strategie, die immer häufiger zum Einsatz kommt. Statt einzelnen Nutzern ein grundsätzliches Vertrauen entgegenzubringen, geht dieses Modell davon aus, dass jeder Nutzer, jedes Gerät und jede Verbindung kompromittiert und damit eine Bedrohung sein kann. Anders als bei herkömmlichen Sicherheitsmodellen betrifft das nicht nur Zugriffe von außen, sondern auch solche innerhalb des eigenen Netzwerks. Im Zuge dessen werden Kontrollen eingerichtet, die die Authentizität und den Zweck jeder Interaktion überprüfen. Die Sicherheit steigt so auf ein Maximum, allerdings erfordert die Umsetzung des Konzepts auch viel Aufwand und bedeutet Einschränkungen im Userkomfort.

Implementierung von IT-Sicherheitstechnologien

Neben Sicherheitsprozessen werden auch Technologien zur Gewährleistung der IT-Sicherheit implementiert:  

  • Die Firewall hat eine ähnliche Aufgabe wie die Brandschutzmauer eines Gebäudes. Sie soll das Innere des Gebäudes vor möglichen Schäden schützen. So ist die Firewall dazu da, den Datenfluss zwischen dem internen und externen Netzwerk zu kontrollieren. Dabei werden alle Daten überprüft, die das Netzwerk verlassen oder hineinwollen.  

  • Ein Virenschutz sorgt dafür, dass potenzielle Bedrohungen durch Viren automatisch erkannt und unschädlich gemacht werden. Häufig erfolgt diese Erkennung über eine Datenbank, in der Virensignaturen gespeichert sind. Unschädlich gemacht werden können die Viren über Isolation oder Löschen der Schadsoftware.  

  • Bei einem Intrusion Detection System handelt es sich um eine Zusammenstellung aus technischen Werkzeugen, die bedrohende Ereignisse erkennen, auswerten und dokumentieren können. Angriffsversuche sollen so rechtzeitig erkannt und gemeldet werden, sodass Unternehmen Maßnahmen ergreifen können. Einige Systeme definieren bereits übliche Ereignisse mittels KI-Unterstützung und verbessern so die Erkennung kritischer Ereignisse.

  • Tools für Threat Intelligence unterstützen dabei, Informationen über Cyberangriffe zu sammeln. Dabei handelt es sich um Informationsquellen, die die Mechanismen von Angriffen sammeln, ebenso wie Wege, über die Angriffe erkannt wurden und mögliche Beeinträchtigungen, die Unternehmen dadurch erfahren haben. Außerdem geben sie Empfehlungen zur Verteidigung gegen diese analysierten Angriffe.  

  • Security Information and Event Management (SIEM) ist dazu da, Daten aus Sicherheitsereignissen zu analysieren, um so verdächtige Benutzeraktivitäten zu erkennen und darauf reagieren zu können. SIEM-Systeme analysieren das Benutzerverhalten und setzen KI ein, um diese Bewertungen durchzuführen. Erkennen sie eine Bedrohung, können sie bei der Reaktion darauf Prioritäten entsprechend des Risikomanagements im Unternehmen setzen.
Inforafik mit Schlüsseltechnologien zur Steigerung der Cybersicherheit in Unternehmen.

Vorbereitung für den Ernstfall

Auch mit durchdachten Sicherheitsrichtlinien, -prozessen und -technologien sollten Unternehmen dringend auf einen möglicherweise erfolgreichen Cyberangriff vorbereitet sein. Es ist immer möglich, dass ein System eine Schwachstelle hat, auf neue Weise umgangen werden konnte oder ein Mitarbeiter versehentlich einen Phishing-Link geöffnet hat. Damit keine Daten vollständig verloren gehen und im Angriffsfall keine Panik ausbricht, ist entsprechende Vorbereitung nötig.

Verständnis der verschiedenen Arten von Cyberangriffen

Ob Phishing, Malware oder Ransomware – sowohl Unternehmensführung als auch Mitarbeiter benötigen ein grundsätzliches Verständnis für die Arten von Cyberangriffen, wie sie erfolgen und wie sie sie erkennen können. Wichtig ist auch das Bewusstsein dafür, dass Schadsoftware in der Regel unbewusst in ein Endgerät eindringt und dort über Wochen oder Monate inaktiv bleibt, sich unbemerkt ausbreitet und erst nach längerer Zeit aktiv wird, um den größtmöglichen Schaden anzurichten.  

Präventive Strategien für den Fall eines Cyberangriffs

Wer auf den Ernstfall vorbereitet ist, kann koordiniert auf einen Cyberangriff reagieren und hat für den Fall von Datenverlusten die Möglichkeit, Systeme und Daten wiederherzustellen.  

  • Incident Response Pläne sind dabei die Guidelines für den Fall eines potenziellen Cyberangriffs. Ein solcher Plan legt fest, mit welchen Maßnahmen Cyberangriffe technisch identifiziert, eingeschränkt und gelöst werden sollen. Er unterstützt Unternehmen dabei, Angriffe schnell und zuverlässig zu erkennen, die nach Möglichkeit zu verhindern oder andernfalls betroffene Systeme schnell wiederherzustellen.  

  • Disaster Recovery Pläne kommen zum Einsatz, wenn ein Cyberangriff oder ein anderer Notfall bereits vorgefallen ist und Systeme beschädigt oder in Folge des Angriffs abgeschaltet werden mussten. Ein solcher Plan enthält Strategien, die die Auswirkungen auf den Betrieb minimieren sollen, etwa indem kritische Systeme schnell wiederhergestellt werden können, um die Unterbrechungen der Geschäftskontinuität so gering wie möglich zu halten.  

Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen nach einem Cyberangriff

Ist ein Cyberangriff trotz aller Schutzmaßnahmen erfolgt, gilt es einerseits, den Schaden so gering wie möglich zu halten und andererseits Analysen aufzunehmen, um zukünftig ähnliche Vorkommnisse sicherer verhindern zu können.  

  • Das Incident Response Management beschreibt dabei den organisatorischen Umgang mit einem Cyberangriff. Während die Incident Response den technischen Teil bestimmt, geht es im Incident Management darum, diese technischen Pläne überhaupt in die Tat umzusetzen, ihre Ausführung zu überwachen und externe Hilfe und Kommunikation zu managen.  

  • Zusätzlich sollten erfolgte Cyberangriffe immer analysiert werden. In einer forensischen Analyse werden die betroffenen Systeme oder Endgeräte intensiv untersucht, um so viele Infos wie möglich über die Attacke, die Technologie dahinter und das Vorgehen zu erfahren. So kann einerseits der Angriff selbst rekonstruiert werden, andererseits können dadurch aber auch Maßnahmen für die Zukunft getroffen werden, um erneute Angriffe zu verhindern.  

Vorsicht bei der Cybersecurity Versicherung

Immer wieder hört man von Unternehmen, dass sie kein gesondertes IT-Sicherheitskonzept benötigen – sie hätten ja eine Cybersecurity Versicherung. Wie bei allen anderen Versicherungen gilt jedoch auch hier: Versicherungsnehmer müssen im Schadensfall die Versicherungsbedingungen erfüllen. Häufig beinhalten diese die Vorlage eines bestehenden strategischen und technischen IT-Sicherheitskonzepts. Andernfalls liegt in vielen Fällen Fahrlässigkeit vor, sodass die Versicherung nicht zahlt. Zudem sorgt eine Versicherung nicht für die Geschäftskontinuität – sie trägt lediglich den finanziellen Schaden, der durch den Angriff und die daraufhin nötige Rekonstruktion entstanden ist.  

Eine Frau im dunklen Raum vor dem Computerbildschirm mit Reflexion von Programmiercode auf ihrer Brille.
Eine Cyberversicherung unterstützt nicht nur finanziell, sondern auch ggfs. bei Forensik und PR-Kommunikation in der Krise – sofern die Obliegenhiten des Versicherungsnehmers erfüllt sind.

Mehr über die Vorteile und Leistungsbausteine einer Cyberversicherung, lesen Sie in unserem begleitenden Blogartikel Cyberversicherung für Unternehmen – sinnvoll oder nicht?

Wartung und fortlaufende Verbesserung der IT-Sicherheitspraktiken

IT-Sicherheit ist keine einmalige Aufgabe – sie ist ein Prozess, der dauerhaft überwacht und immer wieder optimiert werden muss. Deshalb gibt es einige fortlaufende Aufgaben für die IT-Abteilung oder den Dienstleister:  

  • Backups sind der Kern in der IT-Sicherheit. Ohne Backup ist kein Disaster Recovery möglich und damit kein zuverlässiges Notfallmanagement für den Fall eines Datenverlusts. Sichere Backups außerhalb des Unternehmensnetzwerks können beispielsweise automatisiert in der Cloud gespeichert und verschlüsselt werden, sodass keine manuelle Arbeit mehr nötig ist.

  • Patch Management beschreibt die regelmäßige Durchführung von Updates der Sicherheitssysteme. Diese Patches sind nötig, um Schwachstellen in der Software zu beheben, etwa, weil es neue Wege für Cyberangriffe gibt, die wiederum abgewehrt werden müssen.  

Zudem gilt es, die Sicherheitssysteme kontinuierlich zu überwachen und die IT-Sicherheitsstrategie zu optimieren, sobald es neue Entwicklungen gibt. Cyberangriffe entwickeln sich tagtäglich weiter – ebenso muss es auch die IT-Sicherheit tun.  

Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter

Der Mensch ist die größte Sicherheitslücke und Schwachstelle, wenn es um die Cybersecurity in Unternehmen geht. Häufig erfolgen Angriffe etwa über Phishing-Mails an Mitarbeiter, die aus Unwissen oder Unvorsichtigkeit auf einen Link klicken und damit die Türen für Malware öffnen, die wochen- oder monatelang unentdeckt bleiben kann. Umso wichtiger ist die Sensibilisierung aller Mitarbeiter. Sie müssen im Büro, besonders aber auch bei der Arbeit im Homeoffice ein Sicherheitsbewusstsein entwickeln und verstehen, warum Sicherheitsmaßnahmen nötig sind. Hilfreich sind dabei Schulungsprogramme, die regelmäßig aktualisiert und wiederholt werden. Neben grundsätzlichen IT-Sicherheitsschulungen werden hier beispielsweise auch Phishing-Tests durchgeführt, bei denen eine gefälschte Phishing-Mail an die Mitarbeiter versendet wird. Klicken sie auf den Link, gelangen sie zu einem Training, das ihr IT-Sicherheitswissen auffrischen soll. Erkennen und melden sie die Mail, erhalten sie eine Erfolgsmeldung.  

Frau im Home Office, die ein Videotelefonat mit ihren Kollgen führt.
Gerade Remote- und Home Office bringen neue Herausforderungen zur Einhaltung von Datenschutz und Datensicherheit mit. Es sollten immer klare "Spielregeln" zur standortunabhängigen Verwendung der IT Systeme implementiert werden.

Essenzielle Bausteine für mehr Cybersicherheit im Überblick:

Vorsorge ist besser als Nachsorge – Zusammenfassung der drei Ebenen für idealen Schutz

Das Ziel jeder IT-Sicherheitsstrategie ist es, Cyberangriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten alle Maßnahmen auf den Schutz auf drei verschiedenen Ebenen hin:

  1. Monitoring & Patch Management der Systeme  
  1. Cyber Protection durch Software und Hardware  
  1. Backup & Disaster Recovery  

Alle weiteren Maßnahmen betreffen die direkte Interaktion zwischen den Mitarbeitern mit den Systemen. Hier unterstützen beispielsweise:

  • Harte Password Policies (z.B. regelmäßige Änderung von Passwörtern und hohe Mindestanforderungen)  
  • Eingeschränkte Nutzerrechte (z.B. keine eigenständigen Installationen oder Updates)  
  • Zugriffsbeschränkungen (kein Zugriff auf nicht für den Job nötige Daten)
  • Zwei-Faktor Authentifizierung (z.B. mittels Passwort und Authentifizierungs-App)
  • Mobile Device Management (Management und Überwachung unternehmenseigener und privater Geräte und deren Lebenszyklus)

IT-Sicherheit in der Cloud: Risiken und Maßnahmen

Immer mehr Unternehmen verlegen inzwischen einzelne IT-Services oder ihre gesamte IT-Infrastruktur in die Cloud. Die Vorteile liegen mit höherer Flexibilität, Skalierbarkeit und unkomplizierter dezentraler Zusammenarbeit klar auf der Hand. Dennoch ist die Cloud mit anderen Sicherheitsrisiken verbunden als eine klassische IT-Systemlandschaft. Vor allem die Absicherung der Zugänge sowie eine sichere Verschlüsselung spielen in der Cloud eine noch wichtigere Rolle als bei On-Premise-Lösungen. Erhalten Cyberkriminelle Zugriff auf ein Endgerät, können darüber sämtliche Cloud-Dienste infiziert werden, in denen eine Anmeldung ohne zusätzliche Absicherung erfolgt.

Unternehmen benötigen ein tiefgehendes Verständnis der Cloud und der damit einhergehenden Sicherheitsrisiken, um ihre IT-Sicherheit entsprechend ausrichten zu können. Einige zusätzliche Maßnahmen sind dafür essenziell:  

  • Verschlüsselung: Im Zuge der Cloud-Verschlüsselung werden Daten vor ihrer Speicherung und Übertragung umgewandelt, sodass sie für Nutzer ohne entsprechenden Schlüssel nicht lesbar sind. Selbst bei Datenverlust oder -diebstahl sind die Daten damit quasi nutzlos. Diese Verschlüsselung ermöglicht die Einhaltung rechtlicher Vorgaben zu Datenschutz und Privatsphäre und sorgt für einen hohen Schutz vor unbefugten Datenzugriffen.  
  • Multi-Faktor-Authentifizierung: Um unbefugte Zugriffe auf Anwendungen und Systeme in der Cloud zu verhindern, ist der Einsatz der Mehr-Faktor-Authentifizierung unumgänglich. So benötigt jede Anmeldung mit Passwort eine zusätzliche Authentifizierung beispielsweise über eine weitere App, auf die nur der tatsächlich berechtigte Nutzer Zugriff hat.  
  • Secure Access Service Edge (SASE): Bei SASE handelt es sich um ein Cloud-Architekturmodell, das Security-as-a-Service- und Netzwerk-Funktionen bündelt und damit alle Sicherheits- und Netzwerkfunktionen über eine cloudbasierte Verwaltungskonsole bereitstellt. Das vereinfacht die Verwaltung und Überwachung der Sicherheitsmaßnahmen.
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Fazit: IT-Sicherheit als ständige Unternehmenspriorität

Cyberkriminalität ist zu einer täglichen Bedrohung für Unternehmen geworden. Je digitaler die Zusammenarbeit gestaltet wird, je mehr Remote Work Modelle umgesetzt werden und je vielfältiger die IT-Landschaft wird, desto größer sind die Angriffsflächen und damit die Risiken für die IT-Sicherheit. Ob Phishing, Ransomware oder andere Malware: Erfolgreiche Angriffe können über Wochen oder sogar Monate unerkannt bleiben, bis schließlich die Schadsoftware aktiv wird. Technisch moderne und intelligente Lösungen wie Intrusion Detection oder SIEM-Systeme helfen bei der Erkennung und Prävention solcher Angriffe.

Dennoch befindet sich das Cyber-Umfeld in einem ständigen Wandel: Sowohl Angriffswege als auch Abwehrmöglichkeiten entwickeln sich stetig weiter. Die ständige Überwachung und Anpassung der IT-Sicherheit ist demnach von zentraler Bedeutung für Unternehmen – ebenso wie regelmäßige und validierte Backups sowie Recovery Systeme für den Ernstfall.

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