IT Prozesse

Den richtigen MDM Anbieter finden: Faktoren & Lösungen im Vergleich

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2023

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Ein junger Mann mit Kopfhörern macht Notizen auf seinem iPad.

Worauf kommt es bei der Suche nach einem MDM Anbieter an?

Grundsätzlich gilt bei der Suche nach einer MDM Lösung das gleiche wie in so vielen anderen Bereichen: Die eine perfekte Lösung gibt es nicht. Da jedes Unternehmen individuelle Anforderungen hat und auf unterschiedliche Themengebiete Wert legt, können entsprechend verschiedene Anbieter in Frage kommen. Um den Dschungel der MDM Lösungen lichten zu können, benötigt es Überlegungen zu mehreren Themengebieten.    

Features

Jeder MDM Anbieter bietet unterschiedliche Funktionen und setzt individuelle Schwerpunkte. Einige Lösungen sind beispielsweise auf kleine Unternehmen ausgelegt, während andere sich optimal für große Unternehmen oder Konzerne eignen. Firmen haben die Aufgabe, ihre Anforderungen zu definieren: Welche Features sind unbedingt nötig, welche werden vielleicht in der Zukunft benötigt? Spielt beispielsweise die automatisierte Einrichtung von neuen Geräten eine Rolle? Sind besondere Sicherheits-Features nötig? Wie umfassend sind die Anforderungen an die Definition von Regeln und Berechtigungen? Sind die Anforderungen klar definiert, erleichtert das den Vergleich relevanter Anbieter.

Betriebssysteme

Welche Betriebssysteme haben die Geräte, die im Unternehmen zum Einsatz kommen? Um diese Frage realistisch beantworten zu können, kommt es stark auf das MDM Modell an, das Anwendung findet oder finden soll. Das BYOD-Modell beispielsweise erfordert in der Regel eine MDM Lösung, die mehrere Betriebssysteme unterstützt, da Mitarbeiter privat unterschiedliche Marken und Betriebssysteme verwenden. Stellt der Arbeitgeber die Geräte, reicht möglicherweise auch ein Anbieter aus, der sich auf ein konkretes Betriebssystem spezialisiert hat. Hier gilt aber auch: Denken Sie in die Zukunft. Kann sich das Modell in den kommenden Jahren möglicherweise verändern? Dann lohnt es sich von Beginn an, auf eine vielseitige MDM Lösung zu setzen. Auch die Definition von Mindeststandards für Gerätegeneration und Betriebssystem ist an dieser Stelle sinnvoll.  

Self Service oder IT Dienstleister?

Mobile Device Management kann grundsätzlich sowohl im Self Service als auch in Zusammenarbeit mit einem IT Dienstleister implementiert werden. Oft bringt aber die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister essenzielle Vorteile mit sich: Die interne IT-Abteilung erhält mehr freie Kapazitäten, während eine individuelle Beratung gleichzeitig zum optimalen Einsatz von MDM im Unternehmen führt und Optimierungsmöglichkeiten aufdeckt. Gerade für Enterprise Unternehmen lohnt sich dieser Weg: Setzen sie beispielsweise Microsoft Intune für das Mobile Device Management ein, stehen in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister zusätzliche Funktionen zur Verfügung, die im Self Service nicht angeboten werden.

User Interface

Die Nutzerfreundlichkeit einer MDM Lösung beeinflusst ebenfalls die Wahl des Anbieters. Hier kommt es jedoch teils auch auf die gewünschten Funktionen an: Je umfangreicher eine MDM Lösung ist, desto komplexer wird auch die Benutzeroberfläche. Grundsätzlich lohnt sich an dieser Stelle ein Blick in die Testversionen der Anbieter oder Screenshots auf der Website, um ein Gefühl für das User Interface zu erhalten.  

Cloud oder On-Premise?

Wie soll die MDM Lösung bereitgestellt werden – über die Cloud oder On-Premise? Die meisten Anbieter verfolgen hier inzwischen den Cloud First Ansatz, sodass der Wunsch nach On-Premise-Bereitstellung eine erhebliche Einschränkung bedeutet. Die Gründe für Mobile Device Management in der Cloud liegen vor allem in der deutlich höheren Flexibilität und Skalierbarkeit sowie in den entfallenden Zusatzkosten, die für neue Hardware und ihre Wartung entstehen.  

Budget

Neben praktischen Faktoren wie den Funktionen und der Unterstützung von Betriebssystemen fließt natürlich auch das Budget in die Entscheidungsfindung zur passenden MDM Lösung mit ein. Auch hier gibt es zahlreiche unterschiedliche Modelle: Manche Anbieter stellen Basisfunktionen kostenfrei zur Verfügung, während die Vollversion kostenpflichtig ist, andere wiederum bieten eine besonders flexible Skalierbarkeit, da sie auf Basis verwalteter Geräte abrechnen. Der passende Weg unterscheidet sich auch hier von Unternehmen zu Unternehmen.

MDM Anbieter im Vergleich: Diese Funktionen bringen die größten Lösungen mit

Inzwischen ist der Markt für MDM Lösungen stark umkämpft. Es gibt zahlreiche Anbieter, die einen individuellen Fokus legen und sich für unterschiedliche Unternehmen eignen. Wir stellen drei der größten Anbieter kurz vor:

Microsoft Intune

Der cloudbasierte MDM Dienst von Microsoft ist standardmäßig in Microsoft 365 integriert. Dabei können Unternehmen mit Microsoft Intune Geräte unabhängig vom Betriebssystem verwalten: Ob Apple, Android oder Windows ist für Funktionen wie das Zugriffsmanagement, Datenfreigaben sowie die Bereitstellung von Apps und Betriebssystem unerheblich. Unternehmenseigene Smartphones, Tablets und Laptops oder BYOD-Geräte lassen sich so nahtlos in den Microsoft-Kosmos einbinden.  

Das sind die Funktionen von Microsoft Intune

  • Automatisierte Bereitstellung von Richtlinien
  • Kompatibilität mit Apple, Android und Windows
  • Möglichkeit zu Shared Devices
  • Vielseitige Userverwaltung
  • Admin-Center auf Webbasis
  • Höchste Sicherheitsstandards  

Tabellarischer Vergleich zwischen drei MDM Anbietern.

Miradore

Einer der MDM Anbieter, der sowohl eine kostenfreie Basisversion als auch eine kostenpflichtige Premium-Variante auf den Markt gebracht hat, ist Miradore. Besonders für kleinere Unternehmen, die sich von einer MDM Lösung hauptsächlich die Geräteinventarisierung wünschen, eignet sich bereits die Basisversion. Wer sich für die Premium-Variante entscheidet, erhält Zugriff auf zusätzliche Verwaltungsoptionen, weitere Sicherheitsfeatures und die Möglichkeit zur Automatisierung.  

Das sind die Funktionen von Miradore

  • Geräteinventarisierung in der kostenfreien Basisversion
  • Kompatibilität mit Apple, Android und Windows
  • Möglichkeiten zur Automatisierung von Richtlinien, Konfiguration und App-Installation in der Premiumversion
  • Datentrennung in der Premiumversion

VMware Workspace ONE Unified Endpoint Management

VMware ist einer der großen Anbieter von Virtualisierungslösungen. Mit Workspace ONE bietet der Dienstleister die einheitliche Verwaltung von mobilen Endgeräten an. Besonderer Vorteil für Unternehmen, die bereits mit VMware arbeiten, ist die nahtlose Integration in die globale VMware-Umgebung. Weiter liegt der Fokus auf Einheitlichkeit: Unabhängig vom Gerät und Betriebssystem können Unternehmen über die gleiche Oberfläche arbeiten.  

Das sind die Funktionen von Workspace ONE

  • Einheitliches Portal für die Verwaltung mobiler Endgeräte
  • Integrierte Identitäts- und Zugangsverwaltung
  • Optionen zur Automatisierung für Einrichtung und Verwaltung
  • Nahtlose Integration in globale VMware-Umgebung
  • Höchste Sicherheitsstandards

Fazit: Die Wahl des passenden MDM Anbieters in Abhängigkeit von individuellen Anforderungen

Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Anforderungen an eine MDM Software. Teils liegt der Fokus hauptsächlich auf der Geräteinventarisierung, teils werden umfassende Sicherheitsfeatures benötigt. Abhängig vom Modell in Anwendung benötigt es die Unterstützung eines einzelnen oder mehrerer Betriebssysteme, um etwa den BYOD-Ansatz verfolgen zu können. Auch die Integration in ein bestehendes System kann zum entscheidenden Faktor werden. Unternehmen, die beispielsweise bereits tief in den Microsoft-Kosmos integriert sind, fahren mit der integrierten MDM Lösung Microsoft Intune gut. Die Wahl der passenden MDM Lösung hängt vor allem von den individuellen Wünschen und bestehenden Begebenheiten ab – sie soll sich schließlich so nahtlos wie möglich in den Unternehmensalltag integrieren lassen.  

ÜBER DEN AUTOR / DIE AUTORIN

Tobias Linden

Seit 2019 ist Tobias als Geschäftsführer bei der computech GmbH im Bereich Marketing, Produktentwicklung und New Business Development tätig. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung im Bereich Design und Marketing, insbesondere im UX/UI Design, liegt Tobias die Arbeit mit Menschen zur Schaffung von digitalen Lösungen am Herzen. Im firmeneigenen Blog teilt er Tipps, Erfahrungen und Einblicke aus dem prozessorientierten IT Bereich, um Digitalisierung zugänglicher und verständlicher zu machen.